Type
Dimensions Length  5,74 m, height  ,  span 11,0 m , wing area  12 m2 ,
Weights Empty 75 kg, loaded  , max. take off weight  
Performance Max.. speed  , gliding ratio 15 - 16
Segelflugzeug „Habicht" der Maschinenbauschule Dessau.
Mit dem „Habicht" wurde der Versuch gemacht, eine möglichst billige Schulmaschine mit guten aerodynamischen Eigenschaften zu schaffen. Es wurde daher eine
Rumpfmaschine gewählt. Die leichte Verkleidung vor dem Führer ist aber abnehmbar eingerichtet und wird nur durch Gummischnüre gehalten. Es sind dadurch
Verletzungen bei Stürzen kaum zu erwarten, was die Praxis bisher auch bestätigte. Im schlimmsten Fall fliegt die ganze Verkleidung heraus.
Zur Versteifung des Rumpf Vorderteils befindet sich unter dem Führer ein Kielgerüst, darunter eine 15 mm starke und 100 mm breite Eschenkufe. Der Rumpfquerschnitt
wurde ähnlich wie beim Augsburger „Datschi" ausgeführt und nur vorne beim Führer durch eine Verkleidung soweit verbreitet, daß der Führer bis auf den Kopf darin
vollständig untergebracht ist. Hinter dem Sitz befindet sich der Gitterrumpf, von dem nur die beiden oberen Seitenwände durch wenige Diagonalen versteift sind,
während für die unteren schmalen Seiten einfache Sperrholzbeplankung genügt. Durch diese Anordnung ist es möglich, die Diagonalen beiderseits durch
Sperrholz ecken mit den Längsgurten zu verbinden, sowohl unten als auch oben, und zwar deshalb, weil für diesen Zweck die Rumpf Oberkante aus zwei 10 mm starken,
35 mm breiten, dachförmig aneinander stoßenden Gurten gebildet wurde, deren Neigung mit der Neigung der Seitenwände übereinstimmt. Die Spantdiagonalen wurden unter dem Tragdeck senkrecht gewählt (vgl. Abb.). Sie übernehmen hier die Vertikalkräfte. Hinten liegen sie hingegen waagerecht, weil
dadurch Gewicht gespart wird. Hinter dem letzten Spant, das den Höhenruderhebel trägt, ist der Rumpf mit Rücksicht auf die erforderliche Verdrehungsfestigkeit
vollständig sperrholzbeplankt.
Die Knüppelsteuerung trägt für die Betätigung der Querruder hinten einen waagerechten Hebel (siehe Abb. 3). Von hier überträgt eine
senkrechte Stange die Kraft nach einem Winkelhebel aus 10' mm Buchensperrholz, der oben hinter dem Hauptspant liegt, und an dem die Stoßstangen zu den
Querrudern durch einen gemeinsamen Bolzen angehängt werden. Das gibt einfachen Zusammenbau.
Für die Seiten Steuerung wurden Pedale gewählt. Ihre gegenseitige Beeinflussung erfolgt durch ein Gegenkabel, das vorne über eine Rolle läuft (Abb. 6).
Für die Tragdecken wurde das verhältnismäßig hohe Profil Gö. 533 gewählt, Abb. 4. Spieren ab stand = 38 cm. Die äußerste Spiere am verjüngten Flügelende besitzt das
Profil Clark Y. Ihr Anstellwinkel ist um 4 Grad kleiner. Zwischen dieser und der Normalspiere liegen zwei Uebergangsformen. Der Randbogen ist auf der Unterseite
durch eine Sperrholzwand mit der letzten Spiere verbunden. Die Flügelhinterkante besteht aus T-fÖrmig verleimten Leisten. Abb. 4.
Die Flügelholme haben I Querschnitt und sind recht kräftig gehalten. Abb. 4. Sie haben dementsprechend schon sehr derbe Flügellandungen ausgehalten. Zur
Verspannung der Flügel wurde 3 mm Stahldraht verwendet. M. E. kommt die Drahtverspannung mitsamt dem Spannturm aerodynamisch kaum schlechter weg als die
jetzt viel verwendete Abstrebung. Für den Schulbetrieb wäre aber letztere keinesfalls zu empfehlen. Die Holmbeschläge sind dieselben wie für den „Zögling."
Die Querruder erhielten ungewöhnlich große Abmessungen, außerdem Differentialsteuerung mit Stoßstangenantrieb. Die Stange greift mit einem Gabelkopf aus
Buchen Sperrholz an einem Winkelhebel an. Abb. 9. An diesen ist eine zweite Stoßstange angehängt, die durch Zwischenschaltung zweier Lederstücke soweit gelenkig
gemacht wurde, als es die geringe Querruderbewegung erfordert. Die Lederplättchen sind durch Bootslack einigermaßen gegen Feuchtigkeit geschützt. Die Sache ist
deshalb unbedenklich, weil bei Regen ohnehin nicht geflogen wird. (Läßt sich nicht vermeiden. Die Einschaltung eines Faudikugel-gelenkes wäre besser. Ist normalisiert
in allen Größenzugaben. Die Red.)
Die Verbindung der Fichten Stangen mit den Beschlägen erfolgt durch Zwischenschalten eines keilförmig eingeleimten Stückes Buchen-
Sperrholz von 10 mm Stärke. Abb. 9. Dasselbe läßt ohne weiteres Kupfernietung zu, ebenso direkte Lagerung der Drehbolzen, also ohne Aus-büchsung, weshalb es
auch für die Hebel verwendet wurde.
Vom hinteren Rumpfbeschlag gehen zwei Fangdrähte nach den Flügeln, um deren Innenverspannung bei harten, von vorne kommenden Stößen zu entlasten, was mit
Rücksicht auf den geringen Holmabstand geraten erschien.
Höhen- und Seitenleitwerk ist gleichfalls sehr reichlich bemessen. Wir haben damit nur gute Erfahrungen gemacht. Einerseits zwingt es den Schüler dazu, langsam und
mit geringen Ausschlägen am Knüppel zu steuern, andererseits hat es wiederholt ermöglicht, den Schüler auch dann noch aus sehr ungünstigen Fluglagen
herauszubringen, wenn eine Bruchlandung bereits unvermeidlich erschien.
Zur Bespannung wurde ein ziemlich dichtes Gewebe verwendet (Makko 24, Preis etwa 60 Pf./m). Drei aneinander genähte Längsbahnen reichen gerade um den Flügel
herum. Der Stoff wurde mit Stärke bepinselt, so dicht, daß ein einmaliger Anstrich mit kaum 5 kg Bootslack, dem etwas Terpentin zugesetzt wurde, genügte, um eine
spiegelglatte Oberfläche zu schaffen.
Anschließend einige Zahlen: Spannweite 11 m, Länge 5,74 m. Fläche 12 m2, Flächenbelastung 12,5 kg/m2, Gewicht 75 kg. Geschwindigkeit
= 13,5 m/s, Gleitzahl = 15 — 16' Bauzeit etwa 600 Arbeitsstunden,